Ortsgruppe Ellwangen
                    
Auf den Spuren des Riesmeteoriten
Sonntag, 06.04.2014

Mit wenig Interessierten starteten wir unsere Fahrt ins Ries. Der Wettergott meinte es gut mit uns, es war teilweise kühl, aber trocken. Unser erster Halt war bei Zipplingen: es gibt dort einen besonderen Suevitaufschluss mit schwach geschocktem Kristallinmaterial. Das nächste Ziel war die schräggestellte Malmscholle bei Geislingen am Ries. Diese Jurakalke stammen aus dem Albtrauf, der vor dem Einschlag noch nördlich von Nördllingen lag. Bei Marktoffingen konnten wir den nordöstlichen Kraterrand erkennen. Im Mauchtal bei der Langenmühle sind zwei Aufschlüsse, die vor kurzem angeschliffen wurden, so dass man Granite, Gneise und eingelagerte Kristallinbreccien sah, die aus ca 600 - 800 m Tiefe stammen.

Hier machten wir unsere Mittagspause, die H. Bolter dazu nutzte, eine Handskizze zu fertigen, die uns die komplexen Abläufe des Meteoriteneinschlags vor 15 Millionen Jahren verdeutlichte.
Anschließend besuchten wir einen aktiven Suevitsteinbruch bei der Aumühle, wo Suevit über Bunter Breccie und Doggerschollen aufgelagert ist, was hohen Druck voraussetzte. Hier konnten wir unserer Sammelleidenschaft frönen, denn es gab die sog. „Riesflädle" (Glasschmelzen mit sehr feinen Diamanten). Am Büschelberg bei Hainsfarth fanden wir Algenriffe und Kleinschnecken, die auf den ehemaligen Riessee hinweisen. Zum Schluss umwanderten wir ein wunderschönes Biotop alter und neuer Baggerseen. Hier werden Sande gewonnen.
Zum Abschluss dieser interessanten Meteorkraterexkursion ging es in ein Café nach Oettingen, wo wir den erlebnisreichen Tag ausklingen ließen.
Wir hoffen, dass Herr Bolter wieder mal eine geologische Exkursion anbietet.

Text: Marianne Seibold (27.04.2014) Photos: Dr. Peter Seibold

Bearbeitungsstand: 29.05.2022

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